10 Jahre Shiatsu-Praxis "Spürwege"

Vor wenigen Tagen habe ich mit den Frauen meiner Ausbildungsgruppe und mit Kolleginnen aus Lüneburg den 10. Geburtstag meiner Shiatsu-Praxis „SpürWege“ gefeiert. Mir ist dabei sehr deutlich geworden was für einen wunderbaren Weg ich mit dem Shiatsu bis heute gehen konnte. In Sicherheit und Freiheit zu lernen, neue Erfahrungen zu sammeln, meinen Shiatsu-Raum zu erschaffen und nach meinen Vorstellungen die Praxis aufzubauen, waren Geschenke für die ich zutiefst dankbar bin.  Meine Lehrerin und damalige Behandlerin hat sich während der Geburtstagsfeier daran erinnert, wie „verwirrt“ und am Ende meiner Kraft, ich vor über 17 Jahren auf ihre Matte gefallen bin. Sie ist davon überzeugt, dass der Weg aus der Verwirrung und Erschöpfung in ein immer klarer werdendes Bewusstsein, ein zutiefst heilsamer und nachhaltiger Prozess ist. Ich kann das nur bestätigen und bin überglücklich, dass mich das Leben so gut geführt, begleitet und beschützt hat.

Das Leben meint es immer nur gut mit uns. Wir bekommen nicht unbedingt das, was wir uns vorstellen aber uns begegnet genau das, was wir brauchen um zu wachsen!

Nicht „NEIN“ zusagen, sondern anzunehmen, was JETZT ist, habe ich mir zur Aufgabe in meinem Leben gemacht. Ein Üben und Üben und Üben und..........

Genau vor einem Jahr bin ich deshalb aufgebrochen, um in den Schweizer Bergen an 4 Tagen und 3 Nächten, alleine auf einem Platz verweilend,  DAS zu üben. Eine Visionssuche beinhaltet die Platzsuche, die Zeit des Alleinseins und die Frage, was nehme ich vom Berg mit in mein Leben? Das Dorf hoch oben in den Tessiner Alpen ist traumhaftschön. Die 13 Teilnehmer/innen im Alter zwischen 16 und 72 Jahren hatten natürlich alle ihre Fragen ans Leben und schnell gab es viel Vertrauen und Offenheit. Nach einer gemeinsamen Vorbereitung und dem Beginn des Fastens zogen wir los und suchten „unseren“ Platz. Wir sollten ihn mit Stöcken oder Steinen eingrenzen und für uns herrichten. 

„Mein“ Platz lag oberhalb einer Wiese auf einem kleinen Plateau nach Süden offen, mit Blick auf die gegenüberliegenden Berge. Im Westen sprudelte ein munteres Bächlein, im Norden standen dichte Tannen und im Osten war der Aufstieg zu einer höher gelegenen Wiese. Mein Zelt mit Isomatte und Schlafsack diente mir als Schutz, denn es gab heftige Gewitter mit starken Regenfällen. Von einer lauen Sommernacht war keine Spur und auch tagsüber war der Himmel meistens grau. Es passierte NICHTS und ich machte auch NICHTS. Kein Feuer, kein Räuchern, kein Yoga, kein Singen, kein Meditieren. Wohl zum ersten Mal in meinem Leben folgte ich ausschließlich meinen Bedürfnissen. So auch am 3. Tag, als endlich einmal die Sonne schien und ich neben meinem Zelt lag und döste. Irgendetwas hatte mich geweckt und ich schreckte hoch. An meinem Flüsschen, direkt an meiner Grenze stand eine Herde Rinder. Jährlinge, Halbstarke, Muttertiere mit ihren Kälbern und ausgewachsene Tiere mit riesigen Hörnern wollten quer über meinen Platz zur anderen Weide. Ohne nachzudenken nahm ich mir einen Stock in die eine, meinen kleinen Stieltopf in die andere Hand und stellte mich ihnen mit geöffneten Armen breitbeinig in den Weg. 

„Stopp, das ist mein Platz“ rief ich ihnen immer wieder zu und rührte mich nicht von der Stelle. Was mögen die Tiere wohl von diesem komischen Wesen im Flatterkleid gehalten haben? Ich weiß es nicht, aber es hat funktioniert. Direkt vor meiner Grenze blieben sie stehen und wirkten für einen langen Moment unschlüssig. Das gab mir die Gelegenheit die Tiere näher anzuschauen. Sofort viel mir eine wunderschöne Kuh auf, die etwas abseits stand und mir direkt in die Augen schaute und die offensichtlich „verstand“. Mit ihrer Unterstützung habe ich der Herde standgehalten und meine Grenze geschützt. Ohne jegliche Aggression auf beiden Seiten, mit einer Energie der Klarheit und Bewusstheit löste sich die brenzlige Situation irgendwann einfach auf. Die Herde zog sich ganz langsam zurück, nach dem Motto: „Okay, dann bleiben wir eben auf dieser Seite des Flusses, hier gibt es ja auch schönes Gras.“ 

Ich war überglücklich, mein Zelt war heile, kein Tier hatte sich an den Abspannungen verletzt und ich hatte, eben noch im Dämmerzustand von jetzt auf gleich, meinen Platz erfolgreich verteidigt. 

„Wenn der Verstand schläft, geschehen Wunder“, war die Zusammenfassung unserer Visionsführerin. In den Begegnungen mit Anderen vorbehaltlos offen zu sein,  war mir schon immer ein großes Anliegen. Jetzt hängen im Shiatsuraum Fotos von den prächtigen Rindern mit den großen Hörnern und von meiner schönen „Verbündeten“. Ich weiß, ich werde geführt und kann vertrauen und ich bin da, wenn es wichtig ist, um meine Grenze zu schützen. 

Auch darum geht es mir, wenn ich mich jetzt, 5 Jahre nach der letzten Anpassung entschlossen habe,  neue Preise für meine Arbeit fest zu legen. Die Qualität meines Shiatsu hat sich stetig weiterentwickelt, Zeit und Raum der Behandlungen nehmen aufgrund der Intensivität häufig weit mehr als 60 Minuten ein. Neben der körperlichen Shiatsu-Arbeit kann ich in den Gesprächen sinnvolle Impulse und Unterstützung für einen ganzheitlichen, heilsamen Prozess geben.

Meine Preise ab 1. August 2017

Einzelbehandlung       55  Euro      

3 Behandlungen        155 Euro

7 Behandlungen         345 Euro                                              

Am kommenden Wochenende fahre ich nach Hamburg um friedlich an den Demonstrationen anlässlich des G20-Gipfels teil zu nehmen. Wieder geht es für mich darum vorbehaltlos dem zu begegnen WAS IST. Die Tatsache dass ich wohl nicht dösend, sondern mit wachem Verstand durch Hamburg laufen werde macht es zwar schwieriger, aber ich werde wieder üben offen zu sein und trotzdem meine Grenzen zu schützen. 

Eine ganz persönliche politische Antwort auf das „Desaster“ in der Welt ist meine Mitgliedschaft in der Gemüsegenossenschaft „WirGarten“. www.wirgarten.com  Auf einem superschönen Acker in Ochtmissen werden wir im nächsten Jahr Biogemüse anbauen.  

Die ersten Kontakte haben mich sehr begeistert und berührt.  Die Verbindung von Professionalität mit herzerfrischender Begeisterung und visionärem Denken tuen einfach nur gut. 

Außerdem ist ein Wir die richtige Antwort auf die vielen, ausschließlich Ich-bezogen Menschen, unseres schönen Planeten.

„Wenn der Verstand schläft, geschehen Wunder“

Ich wünsche Dir eine Zeit mit vielen Wundern.
Bis zum nächsten Jahr!