Liebe
hoch steht in diesem Jahr schon jetzt die Sonne am Himmel und es scheint als wären wir schon auf dem Höhepunkt des Lichtes und der Fülle angekommen. In mir ist ein intensives Sommer- SonnenUrlaubsGefühl und ich spüre meine Sehnsucht nach Freiheit, nach immer draußen sein, nach wieder Kind-Sein wollen. Es ist aber auch die Zeit des Innehaltens, in dem ich mir bewusst werde, das ein weiteres Jahr vergangen ist, in dem meine Shiatsu-Praxis gewachsen ist. Nicht nur gemessen an der Zahl der Behandlungen, sondern auch im Hinblick auf das, was in den Behandlungen geschieht. Auf meine Qualität der Berührung, auf den Raum den ich zur Verfügung stellen kann, auf das Mitschwingen in das, was sich zeigt, auf die Stille die trägt und heilt. Mitgefühl und Dankbarkeit können entwickelt werden. Mein tief empfundener Dank gilt den Menschen die mich durch ihr Vertrauen in meine „Arbeit“ immer wieder dazu einladen.
Wie immer in den letzten Jahren habe ich mir ein Netzwerk von wunderbaren „Angeboten“ organisiert, die mich unterstützen, mir immer wieder neue Erfahrungen vermitteln, mich wachsen lassen und die mir vor allem viel Freude machen. Regelmäßig gehe ich in die Praxis von Mirjam Schönfeld und übe mich in der Achtsamkeits-Meditation nach Han Shan. Im Kudra-Haus bin ich häufig zu Gast und empfinde die Pflanzen-und Räucher-Abende als wahre Perlen im Alltag. Seminare und Vorträge zu unseren germanischen Wurzeln und dem schamanischen Weltbild bereichern mein Wissen und berühren mich in meiner tiefen Sehnsucht nach Verbundenheit. Natürlich führe ich auch weiterhin Frauen in unsere Schwitzhütte in Südergellersen und erlebe die gemeinsame Arbeit und den intensiven Austausch mit Volker Rosner-Horvath immer wieder als eine tiefe Bereicherung meines spirituellen Lebens. Mit viel Freude und in einem wunderbaren Miteinander gestalten wir die Schwitzhüttenzeremonie und sind uns bewusst welch heiliger Raum entsteht, der stets unsere Präsenz, unsere Intuition und unsere innere Freiheit braucht.
DIE NÄCHSTEN TERMINE SIND AM 25./26. Juni und am 01./02. Oktober 2016
Nicht nur die November-Nächte im Bauwagen auf dem Geländes des „Haus der Stille“, auch die Visions-Wanderung Mitte September haben mir neue Einsichten beschert und mein Leben bereichert. In der letzten Nacht unserer Wanderung, in der ich alleine an meinem Feuerchen lag, habe ich deutlich wahrgenommen, wie die Erde, im Übergang vom Tag zur Nacht, AUSATMET! Auf einmal wird alles klar, tief, friedlich, wesentlich. Als sich ein Käuzchen über mir in die alte Eiche setzte und sein Rufen weithin den Himmel berührte, fühlte ich mich EINS mit allem was IST.
Hieran möchte ich anknüpfen, wenn ich vom 09.-16. Juli meine Visions-Suche im Tessin starte. Bei Johanna und Tom aus Aachen habe ich mich angemeldet, nachdem ich Johanna bereits im Februar kennengelernt habe. (www.turya.eu) Die Packliste liegt bereit und die Mitfahrgelegenheit ist auch schon organisiert. 4 Tage und 4 Nächte werde ich fastend an einem Platz im Gebirge alleine verbringen. Es gibt eine Vor-und eine Nachbereitungszeit. Eine Tageswanderung als Einstimmung und Standortbestimmung gehört ebenfalls dazu. In wenigen Tagen laufe ich los. Vieles in mir sagt, das die Zeit dafür reif ist und ich will es jetzt wagen!!
Ein großer Wandel der sich Mitte Mai vollzogen hat, war das Sterben meiner 91jährigen Mutter. Als unabhängige, aktive und an vielem interessierte Frau hatte sie 30 Jahre nach dem Tod meines Vaters, alleine in ihrem Haus in der Nähe meiner Schwester gelebt. Anfang April wurden ihre Herzbeschwerden so heftig, dass sie ins Krankenhaus wollte. Als meine fürsorgliche Schwester, sie nach 4 Wochen sehr pflegebedürftig, zu sich nach Hause holte, war sie glücklich. Sie hat sich nicht mehr erholt und offensichtlich irgendwann in dieser Zeit gespürt, wahrgenommen, entschieden, dass ihre Zeit hier auf der Erde abgelaufen ist. Jederzeit klar im Denken und immer im Kontakt mit uns, hat sie in ihrem Sterbeprozess wichtige Entscheidungen bewusst und eindeutig getroffen. Wir hatten die Rolle der staunenden Zeugen. Wir durften sie begleiten, unterstützen und liebevoll pflegen, wir durften Raum geben für das, was IST. In den letzten 5 Tagen ihres Lebens habe ich erkannt, was es heißt zu vertrauen und loszulassen. Es scheint eine Instanz in uns zu geben, die uns im Sterben trägt und geleitet. Sie kann wirken, wenn wir uns ihr überlassen. Meine Mutter hat diesen großen Wandel mit Hingabe und Mut vollbracht und ihren Lebenskreis geschlossen. Ihr gelten mein Dank und meine Liebe für dieses Vermächtnis.
Falkenlied
der Falke flog in das Abendrot,
legte sanft die verdorrten Schwingen auf die letzte Wolke,
zog einen letzten Kreis
und tauchte ein in das GOLDENE LICHT.
Dank, dass ich Dich sah wie Du begannst Dein altes Federkleid herab zu streifen.
Ich sandte Dir mein schönstes Lied als Gruß
und Ton um Ton hast Du es eingeatmet.
Sanft schlossest Du das Tor der Zeit auf dieser Erde
und du glittest ein in das was IST.
Falke, du lehrtest mich fliegen,
nahmst mich unter deine Schwingen,
zeigtest die genaue Bahn
und nichts entging dem wachen Auge.
Du stießest hinab deine Kinder ins Leere,
auf das sie die Schwingen benutzen,
auf dass sie erkennen die gewaltige Kraft,
die immer schon war und jetzt IST.
Dank für deine Güte,
Dank für den Samen, der reiche Früchte trägt.
In die letzte Abendröte
sandte ich dir einen TON
dein Lächeln, KLARE REINHEIT,
öffnet mir das Tor der ZEIT
(Exkarnation-Der große Wandel von Rosina Sonnenschmidt)
Herzliche Grüße
Südergellersen im Juni 2016